An aussichtsreicher Hanglage in Herisau liegt das Psychiatrische Zentrum Appenzell Ausserrhoden – eingebettet in das Areal Krombach entsteht hier eine zukunftsfähige bauliche Struktur für moderne psychiatrische Versorgung.
Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) hat vom Kanton den Auftrag, die Bevölkerung mit psychiatrischen Leistungen zu versorgen und betreibt dafür das Psychiatrische Zentrum Appenzell Ausserrhoden (PZA), welches sich auf dem Areal Krombach im westlichen Ortsteil der Gemeinde Herisau an einer Hügellage befindet. Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden beabsichtigt auf dem Nord-west-Areal ein Besucher- und Therapiezentrum (BTZ) zu realisieren. Das geplante BTZ fasst die Tagesklinik, Fach- und Bewegungstherapie sowie den zentralen Empfang für Besucher, Patienten und Gäste zusammen und übernimmt damit eine zentrale Rolle für das ambulante Leistungsangebot. Ebenfalls sind im neuen BTZ Büroräumlichkeiten eingeplant.
Herisau wird im ISOS als Ortsbild von nationaler Bedeutung aufgeführt. Das Gebäudeensemble des PZA befindet sich auf dem Krombach und wurde im Zeitraum von 1906 bis 1908 erbaut. Die Gebäude präsentieren sich als gesamtheitlich konzipierte, stilistisch einheitlich gestaltete Anla-ge im Heimatstil. Schweizweit ist kein weiteres Beispiel einer im Habitus des Heimatstils derart konsequent durchgeplanten und stilistisch einheitlichen Anlage des frühen 20. Jahrhunderts bekannt. Die Baugruppe des Klinikareals «Krombach» sowie verschiedene darin befindliche Ein-zelbauten werden mit dem Erhaltungsziel «A» bezeichnet. Aus ortbaulicher und denkmalpflegerischer Sicht handelt es sich entsprechend um eine sehr wertvolle Baugruppe. Planerische und bauliche Massnahmen müssen entsprechend sorgsam ausgeführt werden. Der SVAR veranstaltete im Jahr 2021 für den Neubau einen einstufigen Gesamtleistungswettbewerb im selektiven Verfahren. Daraus erfolgte die einstimmige Empfehlung des Preisgerichts das Verfasserteam unter der Leitung der Totalunternehmung Blumer-Lehmann AG mit der Wei-terentwicklung und Realisierung zu beauftragen.
Das Mandat der Perita AG umfasst die Gesamtleitung sowie das Projekt- und Kostenmanagement.
Auf dem Dach des Holzbaus befindet sich eine integrierte PV-Anlage. Bei der Materialwahl wird Wert auf Ressourcenschonung und Recyclierbarkeit gelegt. Der Neubau zeichnet sich durch eine einfache und flexibel nutzbare Tragkonstruktion aus. Das Gebäude und die technische Infrastruktur sind ressourcenschonend und energiesparend konzipiert, unter Verwendung eines grossen Anteils an erneuerbarer Energie.
© Ruprecht Architekten GmbH, Zürich
